Sie planen Flüge außerhalb der standardisierten Szenarien wie einem PDRA oder STS? Dann benötigen Sie als Betreiber eine eigene Risikobewertung. In diesem Fall kommt das sogenannte SORA-Verfahren (Specific Operations Risk Assessment) zum Einsatz – der anspruchsvollste, aber auch flexibelste Weg, um in der spezifischen Kategorie Drohnenflüge durchzuführen.
Die SORA-Methode wurde von JARUS (Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems) entwickelt. Sie analysiert die Risiken sowohl am Boden als auch im Luftraum und legt auf dieser Grundlage fest, welche SicherheitsmaĂźnahmen erforderlich sind, um Ihre FlĂĽge rechtskonform und sicher zu gestalten. Dabei wird ein strukturiertes, grafisch unterstĂĽtztes Modell verwendet, das den Bewertungsprozess anschaulich darstellt.
Mit SORA erhalten Sie zwar maximale Gestaltungsfreiheit für Ihre Operationen, aber gleichzeitig steigen auch die Anforderungen: Sie benötigen fundierte Kenntnisse in der EU-Drohnenverordnung, im Risikomanagement und im Bereich Luftsicherheit. Nur mit einer korrekt durchgeführten SORA erfüllen Sie alle regulatorischen Vorgaben und gewährleisten einen sicheren Ablauf Ihrer Einsätze.
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Um die SORA-Methode richtig anzuwenden, ist es wichtig, zwei Konzepte gut zu kennen:
- Einsatzvolumen: das gesamte Gebiet, in dem der Einsatz stattfindet. Das operative Volumen besteht aus dem Fluggebiet (Flight Geography) und dem Kontingenzgebiet (Contingency Volume).
- Robustheit: Der Grad der Robustheit einer Maßnahme hängt von der Sicherheit (Assurance) und Integrität (Integrität) der Maßnahme ab.
Die SORA-Methode besteht aus 10 Schritten:
Ausarbeitung eines Operationskonzepts (ConOps)
Beschreibung des geplanten Einsatzes, inklusive Ort, Flugprofil, beteiligte Systeme und SicherheitsmaĂźnahmen.Bestimmung der intrinsischen Bodenrisikoklasse (GRC)
Ersteinschätzung des Risikos für unbeteiligte Personen oder Objekte am Boden.Abschluss der GRC
Verfeinerung und Reduktion des Bodenrisikos durch geeignete MaĂźnahmen.Bestimmung der intrinsischen Luftgefahrenklasse (ARC)
Bewertung des Risikos einer Kollision mit bemannter Luftfahrt.Abschluss der ARC
Ergänzende Maßnahmen zur weiteren Reduktion des Luftrisikos.Bestimmung der taktischen Minderungsanforderungen (TMPR)
Analyse, ob zusätzliche Maßnahmen für die taktische Flugüberwachung erforderlich sind.Festlegung der spezifischen Sicherheits- und Integritätsstufe (SAIL)
Bestimmung des Sicherheitsniveaus, das fĂĽr die geplante Operation notwendig ist.Identifizierung von Zielen der Betriebssicherheit (OSO)
Definition technischer und organisatorischer Anforderungen, um die Sicherheit im Betrieb sicherzustellen.PrĂĽfung der Risiken im angrenzenden Luftraum und in der Umgebung
BerĂĽcksichtigung externer Faktoren wie andere Luftraumnutzer, Bebauung, Verkehrswege etc.Erstellung eines Sicherheitsportfolios
Zusammenfassung aller Analysen, Maßnahmen und Nachweise zur Einreichung bei der zuständigen Luftfahrtbehörde.